Immer nach dem Babyschwimmen ist mein Baby krank. Das liegt bestimmt daran, dass es kalt geworden ist.
Nein, das ist definitiv nicht richtig. Richtig ist, dass man beim Schwimmbadbesuch verschiedene Temperaturzonen durchläuft. Die Umkleide ist in jedem Fall kühler als die Dusche und die Dusche ist kühler als der Pool Bereich. Wäre es anders, so würde man in den Umkleideräumen schnell nass geschwitzt sein. Allerdings ist in allen Räumen die Zimmertemperatur, einige Grad höher als die Raumtemperatur zu Hause.
Durch den Wechsel der Temperatur wird eher das Immunsystem gestärkt als geschwächt (siehe Kneipp).
Würde Kälte krank machen wäre jeder Schwimmer, Eisbader, Skifahrer und andere die bei ihrem Sport kalten Temperaturen ausgesetzt sind, ständig krank.
Warum sind Babys nach dem Schwimmen trotzdem manchmal erkältet?
Hierfür gibt es vielfältige Gründe.
- Der Infekt, verursacht durch Viren oder Bakterien ist bereits im Körper. Durch die körperliche Aktivität bricht dieser schneller aus als es ohne passieren würde.
- Es ist völlig normal und wichtig für die Stärkung des Immunsystems, das Kleinkinder bis zu 12 Infekte im Jahr haben. Ob mit oder ohne Schwimmbadbesuch.
- Man zieht die Kinder im Schwimmbad zu schnell, zu dick an und sie schwitzen. Auch stellen wir immer wieder fest, dass bereits im Herbst bei deutlich über 10 Grad Kinder bereits in dicke Winterkleidung (Skianzug) kommen. Gehen sie dann nach draußen an die kühle Luft, kühlen sie aus. Im Kinderwagen, Auto etc. schwitzen sie dann wieder und dadurch kühlen sie über einen längeren Zeitraum (Weg nach Hause) aus.
- Die Haare werden trockengeföhnt bis nicht nur die Haare trocken sind, sondern auch Kopf- und Kopfhaut „glühen“. Auf den so erhitzten Kopf zieht man dann noch eine dicke Mütze auf. Auch hier kommt es zum unangenehmen Schwitzen. Oft versuchen die Kinder sich dann von der Mütze zu befreien und der schwitzige Kopf kühlt zu sehr aus.
Besser: Die Haare gut trocken „rubbeln“, kurz anföhnen und dann die Mütze darüber ziehen.
Wir empfehlen nach dem Betreten der Umkleide zuerst das Baby/Kleinkind auszuziehen. Zumindest bis auf die normale Kleidung welche auch zu Hause getragen wird. Dann zieht man sich selbst um. Ist man „schwimmbadfertig“, zieht man entweder das Baby/Kleinkind fertig aus oder nimmt es mit in den Pool Bereich und zieht es dort komplett um. Es liegen Wickelmatten in der Schwimmhalle bereit.
Oder ihr zieht es noch in der Umkleide komplett um.
Bitte erst direkt vor Beginn der Kursstunde duschen. Hier darauf achten, dass die Duschtemperatur kühler gewählt wird als das Schwimmbadwasser. Das kostet vielleicht in dem Moment etwas Überwindung, macht aber den Rest der Stunde entspannter. Prüft die Wassertemperatur bitte immer mit der Hand, bevor ihr euch darunter stellt. Geht man in das Schwimmbecken hinein und das Wasser erscheint viel zu kalt, war die Duschtemperatur definitiv zu warm.
Nach dem Schwimmen dürft ihr gerne etwas wärmer duschen. Am Ende noch mal ein leichtes Absenken der Duschtemperatur, das hilft danach kein Gefühl der Kälte zu haben. Gleichzeitig tut ihr mit den wechselnden Duschtemperaturen etwas für euer Immunsystem.
Ist die Schwimmstunde zu Ende, geht es zuerst unter die warme Dusche, dann wird das Baby/ Kleinkind am Beckenrand oder in der Umkleide abgetrocknet und die normale Kleidung wird angezogen. Dann kann man sich als Begleitung in Ruhe fertig machen. Erst dann zieht man den Kleinen die Straßenkleidung an. Sollen die Haare noch geföhnt werden, dann bitte erst danach Jacke etc. anziehen.
Geht es mit dem Auto nach Hause, bitte daran denken, dass es im Auto auch schnell warm wird und eure Kleinen dann in den dicken Wintersachen ebenfalls schwitzen. Wenn möglich nach einiger Zeit die dicken Sachen öffnen, evtl. die Mütze ausziehen.
Übrigens: Es gibt Studien die aussagekräftig belegen, dass Babyschwimmer nicht häufiger krank sind als die, welche nicht schwimmen gehen. Allerdings sind sie auch nicht weniger krank.
Zwar trainieren wir beim Besuch des Schwimmbades das Immunsystem, aber es benötigt Zeit und Regelmäßigkeit bis es sich bemerkbar macht.